1. Zartbitterschokolade ist gesünder als Vollmilchschokolade und darf man sich ohne schlechtes Gewissen gönnen.
Keiner muss auf Schokolade verzichten, sei es nun Zartbitter- oder Milchschokolade. Wichtig ist auf die Menge zu achten. Strikte Verbote wirken sich generell negativ auf eine gesunde und nachhaltige Gewichtsabnahme aus. Jedoch hat Zartbitterschokolade tendenziell weniger Zucker und je höher der Kakaoanteil ist, umso mehr Flavonoide, welche sich positiv auf Herz- und Kreislauf-Gesundheit auswirken, sind enthalten.
2. Mit der Paleo-Diät nimmt man gesund und langfristig ab.
Weniger Junk Food und verarbeitete Lebensmittel zu essen, ist sicher ein guter Vorsatz. Dennoch sollte bedacht werden, dass bei der Steinzeitdiät oft zu viele tierische Lebensmittel verzehrt werden, welche Cholesterin enthalten und diese die Herz- und Kreislaufgesundheit negativ beeinträchtigen sowie Stoffwechselerkrankungen fördern. Eine abwechslungsreiche Mischkost für eine nachhaltige Gewichtreduktion ist sinnvoller.
3. Um abzunehmen, kann man einfach das Frühstück auslassen.
Nicht jeder kann morgens direkt nach dem Aufstehen etwas essen. Jedoch soll das Frühstück den Stoffwechsel ankurbeln und die erste Energie des Tages liefern. Studien haben ergeben, dass Menschen die nicht frühstücken eher zu Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen neigen, als Menschen die regelmäßig frühstücken. Denn ohne Frühstück neigt man eher zu Heißhungerattacken als mit Frühstück. Auch ein späteres Frühstück im Büro kann hier hilfreich sein.
4. Süßes ist verboten.
Strikte Verbote begünstigen das Verlangen auf bestimmte „verbotene“ Lebensmittel. Für eine langfristige Gewichtsreduktion ist es sogar förderlich, wenn Süßigkeiten oder Knabbereien eingeplant werden. Sogenannte „Genussmomente“ beugen Heißhungerattacken vor und dürfen auch langfristig 2 bis max. 3x wöchentlich in kleineren Mengen eingeplant und ausreichend genossen werden.
5. Dörrobst ist ein Schlank-Snack.
Zu bevorzugen ist frisches Obst statt Dörrobst oder Obst-Smoothies. In 100g Dörrpflaumen sind bis zu 55g Zucker enthalten aber in 100g frischen Pflaumen sind 10g Zucker enthalten. Denn tendenziell isst man größere Mengen an Dörrobst (da sie durch den Wasserverlust kleiner sind) als frisches Obst. Die Empfehlung liegt bei 2 Portionen (250g) frischem Obst täglich.
6. Vollkorn macht schlank.
Ob Nudeln, Reis oder Brötchen – die Vollkornvariante liefert nahezu genauso viele Kalorien wie die aus Weißmehl. Bei einigen Vollkornprodukten stellt man beim Lesen der Nährwertangaben sogar höhere Gehalte fest. Trotzdem sollte man immer Vollkorn bevorzugen – denn es enthält mehr Mineralstoffe, Spurenelemente und sättigende Ballaststoffe. Wer auf Vollkornprodukte umsteigt, nimmt aber nicht automatisch ab. Dazu muss die Tagesenergiebilanz schon negativ sein.
7. Kohlenhydrate machen dick.
Ohne Kohlenhydrate geht nichts in Sachen Verdauung. Sie sind unter anderem auch für den Eiweiß- und Fettstoffwechsel verantwortlich. Ohne sie kann die Leber z.B. Fette überhaupt nicht aufspalten und nur mit ihrer Hilfe ist der Transport von Magnesium, Kalium und Zink im Blut überhaupt möglich. Aus diesem Grund ist eine langfristige Low-Carb-Diät fragwürdig anzusehen. Zu bevorzugen sind vor allem Vollkorn-Produkte, sie liefern viele Ballaststoffe und mehr Vitamine und Mineralstoffe als Weißmehl.
9. Die „FDH-Diät" funktioniert bestimmt.
„FDH" bedeutet „Friss die Hälfte“. Damit können kurzfristig ein paar Kilos verloren werden, jedoch nicht langfristig und nachhaltig. Der Jojo-Effekt macht sich danach schnell bemerkbar. Anstatt „FDH" zu verfolgen, sollte ein gesundes Ernährungsverhalten erlernt werden, wo zwischendurch auch bestimmte Leckereien genossen werden dürfen – vor allem ohne schlechtes Gewissen. Bei einer nachhaltigen Gewichtsreduktion (0,5 -1kg wöchentlich) sollen durchschnittlich 500 Kilokalorien täglich vom individuellen Gesamtenergiebedarf abgezogen werden. Das ergibt eine Minusbilanz von 3.500 Kilokalorien wöchentlich. Ein Kilogramm Körperfett umfasst ca. 7.000 Kilokalorien.
10. Spätes Essen macht dick.
Nicht der Zeitpunkt der Mahlzeiten ist entscheidend, sondern die Kalorien- und Nährstoffbilanz am Ende des Tages. Die Theorie besagt zwar, dass zwischen den Mahlzeiten mind. 4 Stunden liegen soll und zwischen Abendessen und Frühstück ca. 12 Stunden. Jedoch gelingt auch eine Gewichtsabnahme mit Zwischenmahlzeiten.
Für Fragen zu weiteren Ernährungsmythen oder spezifischen Ernährungsthemen stehe ich gerne zur Verfügung.
Alles Liebe
eure Diätologin Yasmin
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